10 TIPPS ZUR HOTELBELEUCHTUNG VON HEINRICH BÖHM, EXPERTE FÜR HOTELBELEUCHTUNG SOWIE SENIOR DESIGNER UND ASSOCIATE AT JOI-DESIGN

Lassen Sie sich die Bewertungen Ihres Hotels nicht durch schlechte Beleuchtung verdüstern! Osram hat 2014 in Studien festgestellt, dass Gäste regelmäßig die Qualität der Beleuchtung kritisierten, wenn sie einem Hotel Feedback gaben. So gaben Reisende über Londoner Hotels rund 10.000 Bewertungen der Beleuchtung ab – in denen sich viele von ihnen über düsteres, spärliches Licht beschwerten.

Um Ihnen und ihrem Hotel zu Glanznoten zu verhelfen, gibt uns Heinrich Böhm, Experte für Hotelbeleuchtung sowie Senior Designer und Associate at JOI-Design, einige Tipps!

1. FRAGEN SIE EINEN LICHTPLANER

Laut Böhm merkt man es nicht immer, wenn die Hotelbeleuchtung gelungen ist – “aber dafür umso mehr, wenn sie nicht passt!“ Er erklärt, dass viel zu oft die Lichtplanung und das Design in die Hände von Elektroingenieuren gelegt wird – wodurch guter Stil und Look manchmal in den Hintergrund treten. Ein professioneller Lichtplaner hingegen definiert das Erscheinungsbild des Lichts genau – besonders in öffentlichen Bereichen. Das ist unerlässlich, um negativen ersten Eindrücken vorzubeugen.

2. HOTELS ÄNDERN SICH – PASSEN SIE DAS LICHT DARAN AN!

Modern building interiors

“Die Foyers von Hotels wandeln sich,” sagt Böhm. Und damit auch die Foyer-Beleuchtung: Das traditionelle Format des separaten Foyers, Restaurants, der Bar und des Check-in-Bereichs wird zunehmend durch freifließende Übergänge ersetzt, indem verschiedene Funktionen im selben Raum untergebracht sind. Die Beleuchtung muss somit über den Tagesverlauf hinweg an die Nutzung und den Zweck der Räume angepasst werden können. Morgens etwa kann kühles Licht während des Frühstücks verwendet werden, während warme Beleuchtung am Abend eine gemütliche Atmosphäre schafft. Andere Bereiche wie etwa die Bar können durch das Setzen von Lichtkontrasten auch absichtlich „ausgegrenzt“ werden, wenn sie gerade nicht in Benutzung sind.

3. ZIEHEN SIE IHR KONZEPT DURCH

Zwischen positiv hervorstechen und deplatziert aussehen verläuft ein schmaler Grat. Besondere Lampen können einen erstklassigen Blickfang für Gäste bieten; trotzdem ist es wichtig, dass diese in das übergeordnete Designkonzept des Hotels passen. Das gilt natürlich sowohl für Hotelzimmer als auch für öffentliche Bereiche. Lampen sind mehr als bloße Design-Elemente. Sie sollen ebenso architektonische oder dekorative Aspekte betonen, die den individuellen Flair eines Hotels ausmachen oder dessen Konzept bestimmen.

4. STELLEN SIE SICHER, DASS ALLE BEREICHE GUT BELEUCHTET SIND

Auch innerhalb des Tunnels sollte Licht sein, nicht nur an dessen Ende! Böhm erklärt: “ Hotelflure werden oft vernachlässigt, wenn es um Licht-Design geht.” Doch gerade weil sie ein wichtiger Teil des Weges vom Foyer zu den Zimmern sind, sollten sie die verschiedenen Bereiche des Hotels so verbinden, dass es die Gesamtatmosphäre widerspiegelt. Ausreichend Licht auf den Fluren ist schon wegen der besseren Orientierung notwendig. Allerdings sollte es keine großen Unterschiede in der Licht-Temperatur geben, während man sich durch die verschiedenen Räumlichkeiten bewegt.

5. LASSEN SIE DIE ZIMMERBELEUCHTUNG FLEXIBEL

Ein Zimmer – viele Anwendungen. Die Beleuchtung eines Hotelzimmers muss hell genug sein zum Arbeiten, aber auch gemütlich genug, um zu entspannen. Daher ist es wichtig, dass Gäste im Zimmer über ausreichend Beleuchtungsmöglichkeiten verfügen. Eine der wichtigsten Elemente ist für Böhm die Leselampe. Und sein anderes Muss? “Ein Hauptschalter, um alle Lichter auf einmal auszuschalten.”

6. MACHEN SIE ES NICHT ZU KOMPLIZIERT

Haben Sie im Bad Ihres Hotelzimmers schon mal eine Ewigkeit nach dem Lichtschalter gesucht? Ziemlich nervig, oder? Vermeiden Sie daher Beleuchtungssysteme, die Ihre Gäste nicht intuitiv bedienen können. Sofern IT-basierte Systeme verwendet werden, empfiehlt Böhm interaktive Bedienfelder mit internationalen Symbolen und Icons – sogenannte Touch Panels. Vermeiden Sie Text. Zunehmend werden in Hotelzimmern auch Systeme eingeführt, über die Gäste alles vom Zimmerservice bis zur Beleuchtung per Tablet oder Smartphone steuern können. Dazu müssen sie meist noch nicht mal eine App herunterladen: Sie scannen einfach einen QR-Code, um über ihre Geräte auf alle Bedienelemente der Beleuchtung zuzugreifen. Usability ist auch hier das A und O.

7. INVESTIEREN SIE IN QUALITÄT

Quantität und Qualität gehören zusammen. Denken Sie mal daran, wie viele Gäste durch ein Hotel laufen – jeden Tag, jede Woche, jedes Jahr. Die Beleuchtung sowie deren Bedienelemente und Armaturen sind dadurch intensivem Gebrauch ausgesetzt – speziell in den Hotelzimmern, wo Gäste die Beleuchtung selbst steuern. Wie Böhm feststellt, “kann dies schnell zu einem Materialverschleiß von Leuchten und Lampen führen. Stellen Sie also sicher, dass Sie robuste und langlebige Materialien verwenden, die speziell für Hotels entwickelt wurden.”

8. BIETEN SIE VIELFÄLTIGES LICHT FÜR VIELFÄLTIGE EVENTS AN

Hotelbeleuchtung

Hotels bieten den Rahmen für vielfältige Events und Anlässe, von geschäftlichen Tagungen bis hin zu Hochzeiten. Aber nur wenige Gäste haben Lust, den schönsten Tag ihres Lebens an einem Ort zu feiern, der sie an ihr Büro erinnert. Daher sollten Sie in Sachen Beleuchtung für Optionen sorgen. Von einer breiten Auswahl an Farben bis hin zu einstellbaren Dimmern – Gäste sollten die Möglichkeit haben, den Raum nach Ihren Bedürfnissen zu beleuchten. Stellen Sie am besten bei der ersten Begehung der Räume sicher, dass das passende Licht für die geplante Veranstaltung bereits vorhanden ist. Vordefinierte Einstellungen für unterschiedliche Zwecke können Zeit sparen und ermöglichen so einen schnellen Wechsel – etwa von „Abendempfang“ zu „Konferenz“.

9. SETZEN SIE AUF NATÜRLICHES LICHT

Konferenzen in Hotels ganz ohne Tageslicht – diese Zeiten sind endgültig vorbei. Speziell Arbeitstreffen wurden in der Vergangenheit gerne in fensterlosen Zimmern (deshalb auch ohne natürliches Licht) abgehalten, da so blendende Sonnenstrahlen vermieden und die Wandfläche für Projektionen maximiert wurden. Heutzutage gilt aber: kein Tageslicht, keine Buchung. Natürliches Tageslicht sollte also nach Möglichkeit immer in die Raumplanung einbezogen werden!

10. EFFIZIENZ MITDENKEN – MIT LEDS

Keine Frage: Wenn es um Leuchten geht, sind LEDs für Hotels mittlerweile allererste Wahl. In Sachen Licht-Design sind sie “das Maß aller Dinge”, sagt Böhm. Vor allem wegen ihrer klaren Energieersparnis und sinkenden Preisen ersetzen mehr und mehr Hotels ihre alten Leuchten durch LEDs.

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